Anti-Littering

Littering bezeichnet das achtlose Wegwerfen von Abfall. Weggeworfen werden vor allem Essensverpackungen, Gratiszeitungen, Getränkedosen und Zigarettenstummel. Rund um das Thema Littering gibt es viele Meinungen und populäre Lösungsvorschläge, die selten die ganze Komplexität der Thematik erfassen.
Erstens heisst es etwa, mit Littering würden Abfallgebühren umgangen. Das stimmt allerdings so nicht. Das illegale Entsorgen von Haushaltkehricht ist zwar ebenfalls ein Problem, jedoch sind es andere Akteure und andere Umstände, welche dieses Problem verursachen.
Zu hören ist zweitens auch immer wieder, Littering sei ein kleines Problem. Dies liegt im Auge des Betrachters. Das Bundesamt für Umwelt schätzt aber die litteringverursachten Reinigungskosten von Städten und Gemeinden auf über 200 Millionen Franken jährlich (ohne öffentlicher Verkehr).
Drittens wird gesagt, einzig Jugendliche seien das Problem. An einem Bildungsstandort wie Wetzikon ist es wenig erstaunlich, dass vor allem Jugendlichen das Litteringproblem zugeschrieben wird. Die Analyse in Wetzikon zeigte, dass auch Erwachsene und sogar Rentner als Litterer erweisen.
Eine weitere verbreitete Meinung ist viertens, dass Sensibilisierungskampagnen nicht wirken. Auch dies stimmt so nicht. Es gibt international viele Studien, welche die Wirkung von Sensibilisierungskampagnen in vielen Bereichen nachweisen. Eine systematische Evaluation von Sensibilisierung ist aber in der Tat sehr aufwändig.
Fünftens wird behauptet, nur Bussen würden das Problem lösen. Mit dieser Aussage wird immer wieder politisch gespielt. Vergessen wird aber, dass viele Gemeinden bereits Bussen kennen, jedoch nicht das Personal und die Mittel haben, um diese auch durchzusetzen. Damit verpufft ein grosser Teil der abschreckenden Wirkung.
Letztlich gilt: Nur ein Massnahmenpaket, das langfristig angelegt ist, bringt den notwendigen Erfolg. Dafür sollten Städte und Gemeinden zusammenarbeiten und die notwendigen Mittel aufbringen. Denn wer jetzt keine Prävention betreibt, wird die Herausforderung in Zukunft kaum mehr meistern können. Die Stadt Wetzikon hat den ersten Schritt gemacht, braucht aber auch die Unterstützung der Bevölkerung!