Mechanische Reinigung
Das Abwasser aus Haushalten, Industrie und Gewerbe fliesst durch Abwasserkanäle zur Stadtentwässerung Wetzikon. Um das Wasser aus dem unterirdischen Zulauf in die Kläranlage zu leiten, sind drei Pumpen (Hebewerkpumpen) nötig. Sie pumpen das Wasser so weit in die Höhe, dass es wie im Bach im freien Gefälle durch die Kläranlage fliessen kann. Sobald das verschmutzte Wasser in die Kläranlage gepumpt ist, kann die Reinigung beginnen. Das Abwasser durchläuft verschiedene Reinigungsstufen. Jede Stufe ist für die Entfernung von bestimmten Schmutzstoffen verantwortlich. Erst wenn das Wasser alle Reinigungsschritte passiert hat, ist es sauber genug, um wieder in den natürlichen Kreislauf geleitet zu werden.
1. Stufe: mechanische Reinigung

Die erste Reinigungsstufe ist die mechanische Reinigung. Grössere Feststoffe die im Abwasser schwimmen, können die Rohre und Anlagen der Kläranlage verstopfen und den Betrieb stören. Das Abwasser fliesst bei der mechanischen Reinigung deshalb als erstes durch einen Rechen mit senkrecht nebeneinander angeordneten Stäben. Zwischen diesen Stäben bleiben feste Teile, wie Wattestäbchen, Toilettenpapier oder Kunststoffteilchen hängen und können aus dem Wasser entfernt werden. Man nennt die aus dem Wasser gefischten Feststoffe Rechengut. Dieses Rechengut wird gewaschen und gepresst und dann in einem Container gesammelt. Anschliessend wird es zur Verbrennung in die Kehrrichtverbrennungsanlage Zürcher Oberland (KeZO) gebracht.
Die Stäbe des Rechens in der ARA Flos stehen in einem Abstand von nur 10 Millimetern nebeneinander. Selbst kleinere Teilchen können deshalb zurückgehalten werden. Trotzdem gelingt es manchen Feststoffen, durch den Rechen zu schlüpfen und den Kläranlagenbetrieb zu stören. Deshalb: Feste Stoffe gehören nicht ins WC!
2. Stufe: Sandfang

Nach dem Rechen fliesst das Abwasser weiter in den belüfteten Sandfang, der mit einem Fettabscheider kombiniert ist. Im Sandfang werden Sand und andere mineralische Stoffe ausgeschieden. Da diese Stoffe schwerer sind als das Wasser, sinken sie und setzen sich am Beckenboden ab. Von dort können sie aus dem Wasser entfernt und entsorgt werden. Es gibt jedoch auch Stoffe, die leichter sind als Wasser und deshalb an der Wasseroberfläche schwimmen, beispielweise Benzin, Oele oder Fette. Im Fettabscheider haben diese Stoffe Zeit, sich an der Wasseroberrfläche zu sammeln. Von dort werden sie entfernt und zusammen mit dem Schlamm weiter behandelt.
3. Stufe: Vorklärbecken

Nun wird das Abwasser, das von groben Feststoffen und Fetten befreit ist, in das Vorklärbecken geleitet. In diesem Becken fliesst das Wasser sehr langsam. Auf Grund dieser geringen Fliessgeschwindigkeit setzen sich organische Feststoffe (Fäkalien) auf dem Boden ab und bilden dort eine schlammige Masse. Mit Balken, gezogen von Ketten wird dieser Schlamm in einen Trichter am Beckenanfang geschoben. Von dort wird er abgepumpt und der Schlammbehandlung zugeführt.