Biologische / chemische Reinigung

Die biologische Abwasserreinigung ist die zweite Stufe im Abwasserreinigungssprozess. In der Stadtentwässerung Wetzikon ist sie kombiniert mit der chemischen Abwasserreinigung, der dritten Reinigungsstufe. In diesen beiden Reinigungsschritten geht es um verschiedene im Wasser gelösten Stoffe. Diese würden in der Natur grossen Schaden anrichten und werden deshalb in der biologischen und chemischen Abwasserreinigung unschädlich gemacht. Für die biologische Reinigung des Abwassers sind winzige Lebewesen zuständig, die Mikroorganismen. Im Belebungsbecken leben unzählige dieser mikroskopisch kleinen Tierchen. Wird das Abwasser durch das Belebungsbecken geleitet, machen sich dîe Mikroorganimsen sofort an die Arbeit. Sie fressen die im Wasser enthaltenen Schadstoffe. Das Wasser im Belebungsbecken wird regelmässig mit einem Rührwerk durchmischt. Zudem wird immer wieder Luft in das Becken eingeblasen, damit die Mikroorganismen atmen können.
Es gibt jedoch auch Stoffe, sogenannte Mikroverunreinigungen, die mit dieser Prozessführung nicht aus dem Abwasser entfernt werden können und die ARA so wie sie heute funktioniert ohne abgebaut zu werden wieder verlassen.

Die chemische Abwasserreinigung geschieht ebenfalls im Belebungsbecken. Die Schadstoffentfernung wird durch Chemikalien erledigt. Durch ihre speziellen Eigenschaften kann erreicht werden, dass Schadstoffe, die im Wasser aufgelöst sind, wieder fest werden: Die Schadstoffe bilden Flocken und trennen sich vom Wasser. Diesen Vorgang nennt man Fällung. Weil sie gleichzeitig mit der biologischen Reinigung stattfindet, spricht man von Simultanfällung. Bei den ausgefällten Schadstoffen handelt es sich vorwiegend um Phosphor, die in Reinigungsmitteln und Seife enthalten sind.
Nachdem das Abwasser durch das Belebungsbecken hindurchgeflossen ist läuft es als trübe Brühe weiter in das Nachklärbecken. In diesem Becken wird das Wasser, wie der Name schon sagt, "nachgeklärt". Die gesättigten Mikroorganismen und die Phosphatflocken aus dem Belebungsbecken sind mit dem Wasser ins Nachklärbecken geflossen. Hier sinken sie nun durch ihr Gewicht auf den Boden ab. 90% des in den Nachklärbecken angesammelten Belebtschlammes wird zurück ins Belebungsbecken geleitet, damit die Mikroorganismen ihre Arbeit weiterführen können. Man spricht vom Rücklaufschlamm. Da sich die Mikroorganismen dank der reichlich vorhandenen Nahrung ständig vermehren, vergrössert sich die Schlammmenge kontinuirlich. 10% des Schlamms aus dem Nachklärbecken wird deshalb als Überschussschlamm entfernt und der Schlammbehandlung zugeführt.